
Oops, we did it again. Schon wieder waren wir eine Woche am Stuhleck. Dieses Mal im Zuge einer Umweltbaustelle vom 6. bis 12. Juli 2025. Der Unterschied zwischen Bergwaldprojekt und Umweltbaustelle liegt nicht so sehr in der Tätigkeit, sondern im Höchstalter der Teilnehmer*innen. Bei der Umweltbaustelle gilt ein Höchstalter von 30, während bei einem Bergwaldprojekt die Skala nach oben hin offen ist.
Zu Beginn der Arbeitswoche, also eigentlich schon mit dem Eintreffen unserer Teilnehmer*innen, schien es, als ob dem Stuhleck das mit den neuen Bäumen eher wurscht war. Das Wetter zeigte sich von seiner (umgekehrte Reihung) besten Seite. Na, immerhin hat es nicht gehagelt oder geschneit.

Das zwang uns, an den ersten beiden Tagen nur halbtags die uns anvertrauten Setzlinge in der Erde zu verbuddeln. Die hießen: Weißbirke, Lärche, Winterlinde (sehr passend), Schwarzerle, Eberesche (ohne Wildschwein) und Haselnuss (Manner).
Montag und Dienstag ging es also im Regenzeug runter zum Karl-Lechner-Haus und es wurden hurtig Bäume gepflanzt.
Nach vier Stunden waren alle durch und nach dem Marsch nach oben (ca. 50 Minuten) waren alle noch mehr durch. Aber niemand hat gmotschgert. Merkwürdigerweise. Lag vermutlich am Essen. Denn Simone und Andreas haben wieder ordentlich Speis und Trank zubereitet. Dafür wiederkehrender Dank.
Bezüglich Pflanzung sei allerdings noch erwähnt, dass es mit Verbuddeln allein nicht getan war. Nach der Lochung der Bodennarbe (mit der Wiedehopfhaue) und dem Einsetzen des Setzlings musste entweder noch ein Verbissschutz oder ein Fegeschutz samt Pflock angebracht werden.



Das hat ganz schön lange aufgehalten. Nicht nur die Vorbereitungen, natürlich auch der Transport zum zukünftigen Wald.




Verbisschutz z.B. bei den Lärchen, damit die Rehlein nicht zu viel abknabbern. Fegeschutz bei vielen anderen (Gott sei Dank hatten wir BOKU und Biologiestudent*innen dabei – ich hätte ohne Google nicht alle Bäumlein auseinanderhalten können), damit die Hirschlein nicht den Bast an den Setzlingen abstreifen und somit den frischen Bäumchen den Garaus machen können.


In den Pausen konnte ein bisschen „Ball fangen und Ball werfen“ geübt werden. Die Fenster im Schutzraum des Karl-Lechner-Hauses sind interessanterweise ganz geblieben [Bild13].
Am vierten Tage ist es allerdings gelungen, den letzten Setzling in die Erde zu bringen. Beinahe kam so was wie sakrale Stimmung auf.

Somit stand einem arbeitslosen Tag nichts im Wege und wir marschierten ohne Stress zum benachbarten Roseggerhaus. Dort gab es im Gegensatz zum Stuhleck keine veganen Kuchen. Gut, ich bin ein Allesfresser, aber ich bin der Ansicht, dass auch die Kulinarik auf den Berghütten schön langsam nicht nur umdenken, sondern auch das Potenzial in veganen und vegetarischen Speisen erkennen sollte. Denn in diese Richtung wird es gehen. Die „Jungen“ haben es erkannt, die „Alten“ werden auch noch draufkommen.

Offensichtlich war auch Zeit für diverse Turnübungen (Cirque du Soleil).
Den meisten Stress hatte Diego (der Hüttenlabrador). Den hatten wir mit. Die Kühe auf den diversen Almen hatten somit wenigstens ein bisserl Action.
Schönes Gruppenbild zum Schluss.
Erwähnen möchte und muss ich noch, dass das Projekt einzig und allein von der Sektion Alpenverein Edelweiss initiiert und vor allem auch finanziert wurde. Und da sprechen wir schon von ca. EUR 16.500,– für 1.200 Setzlinge, Verbissschutz, Fegeschutz und die notwendigen Robinienpflöcke samt Kost und Logis für elf Teilnehmer*innen. Und die Setzlinge waren dabei noch am billigsten. Auf Wienerisch: „auch kein Lercherlschas“.
Rainer
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Rainer Vogl
Im Alpenverein Edelweiss seit 2010 als Bergwanderführer (Wanderungen im Sommer, Schneeschuhwanderungen im Winter) und Leiter von Bergwaldprojekten tätig.
Touren mit Rainer Vogl
Die Bergwaldprojekte des Alpenvereins Edelweiss sind ins Leben gerufen worden, um Natur- und Umweltschutz aktiv zu leben. Hier geht es darum, sich einer guten Sache zu verschreiben und anzupacken, wo es nötig ist.
Da unsere Projekte immer schnell ausgebucht sind, werden wir sehr oft gefragt, ob es andere Möglichkeiten gibt, zu helfen. Ja, die gibt es in der Tat. Wir haben dafür einen eigenen Bereich auf unserer Website eingerichtet. Egal, ob du die Ärmel hochkrempeln möchtest, um uns aktiv zu unterstützen, oder ob du uns - wir sind eine Non-Profit-Organisation - finanziell helfen möchtest, hier findest du deinen Weg: https://spenden.alpenverein-edelweiss.at/